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Bus der Habseligkeiten

In dieser Woche läuft die zweite Phase unseres Projekts „Bus der Habseligkeiten“ mit großartigen außerschulischen Partnern. Es geht um die Migration aus postsowjetischen Staaten nach Baden-Baden seit 1989.

Angelika Schindler (bekannt aus den Baden-Badener ‚Stolpersteinen‘) koordiniert mit einer Gruppe Beteiligter das Projekt und arbeitet mit dem RWG sowie mit den Eingangsklassen unseres allgemeinbildenden Gymnasiums am Pädagogium zusammen.

Die Ergebnisse sollen in einer Ausstellung in einem Bus in ganz Baden-Baden gezeigt werden und dann sogar ins „Haus der Geschichte“ nach Stuttgart wandern.

Dieses Projekt wird auch aus Mitteln der Bürgerstiftung finanziert.

Heute war unter anderem die Trickfilmwerkstatt niky-bilder aus Köln bei uns, die sehr professionell aus allerlei Alltagsgegenständen und mithilfe moderner digitaler Technik wunderbar altmodische Trickfilme (oft auch für Kinder) produzieren.

Mit einer Gruppe von 13 Schülerinnen und Schülern der Gym_Eb wurden heute grundlegende Techniken erarbeitet und dann fünf kleine Filme zu Gegenständen der Zeitzeugen der Migration produziert. Sehr sehenswert – und bald hoffentlich auch hier auf unserem Webauftritt zu bestaunen!

Parallel zur Trickfilmwerkstatt hat die Foto-/Grafikkünstlerin und Kuratorin von Ausstellungen – Eugenia Jäger – mit 12 Schülerinnen und Schülern der Gym_Ea Fotocollagen erstellt.

Diese wurden auf der Basis einer „Mixed Media Collage im Stil der Mail Art“ angefertigt.

Hierfür kamen verschiedene Materialien wie Familienfotos, Briefe, Zeitungsartikel, Landkarten, Blumen und Blätter, russische und deutsche Buchstaben zum Einsatz.

Die KünstlerInnen der Eingangsklasse nutzten und erprobten dabei abwechslungsreiche Techniken.

Drucken, zeichnen, malen, kleben, brennen, verfremden und neu anordnen ergaben ausdrucksstarke und sehenswerte Collagen mit viel Tiefgang.

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Neue Heimat in Baden-Baden – mit nur 30 kg Gepäck

Schülerinnen und Schüler der Eingangsklassen des Gymnasiums beschäftigen sich in einem Projekt mit den Geschichten hinter der postsowjetischen Migration nach Baden-Baden seit 1990 und wie man diese anhand von Gegenständen kreativ erzählen kann.

Das Projekt „Bus der Habseligkeiten“ wurde initiiert von Angelika Schindler, die in Baden-Baden unter anderem für ihren Einsatz für die „Stolpersteine“ bekannt ist und deren Ehemann lange Jahre Lehrer am Päda war. Es kooperiert neben dem Päda auch mit dem RWG.
In der vergangenen Woche kam Frau Schindler mit ihrer Tochter Helen und einigen Zeitzeugen zu uns in die Klassen und startete dieses Projekt mit je einer Schnupperstunde.
Menschen aus den ehemaligen Sowjetstaaten erzählten uns, unter welchen Umstände sie nach Baden-Baden gekommen sind und welche Rolle dabei bestimmte Gegenstände gespielt haben. So lernten wir z.B. eine selbstgenähte Reisetasche kennen, in der Tanja, die als junge Frau mit ihrer Familie auswanderte, nur 30 kg in ihr neues Leben mitnehmen durfte.
Anschaulich dargestellt: Flucht und Vertreibung gab es schon immer – und häufig.
Unsere Schülerinnen und Schüler entscheiden sich nun unter vier Arten, wie sie die Geschichte dieser Menschen anhand der Gegenstände erzählen wollen:
Theater, Trickfilm, Fotografie und Musik. Im Juli können sie zwei davon in Workshops von Profis ausprobieren und dann im September eine Geschichte auf eine Weise erzählen. Alle Ergebnisse werden in Baden-Baden (vielleicht tatsächlich in einem Bus) ausgestellt – und diese Ausstellung wird dann sogar vom Haus der Geschichte in Stuttgart übernommen. Die Deutsch- und Geschichtslehrer der Klassen begleiten dieses großartige Projekt.

Joachim Köhler