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Neue Heimat in Baden-Baden – mit nur 30 kg Gepäck

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Schülerinnen und Schüler der Eingangsklassen des Gymnasiums beschäftigen sich in einem Projekt mit den Geschichten hinter der postsowjetischen Migration nach Baden-Baden seit 1990 und wie man diese anhand von Gegenständen kreativ erzählen kann.

Das Projekt „Bus der Habseligkeiten“ wurde initiiert von Angelika Schindler, die in Baden-Baden unter anderem für ihren Einsatz für die „Stolpersteine“ bekannt ist und deren Ehemann lange Jahre Lehrer am Päda war. Es kooperiert neben dem Päda auch mit dem RWG.
In der vergangenen Woche kam Frau Schindler mit ihrer Tochter Helen und einigen Zeitzeugen zu uns in die Klassen und startete dieses Projekt mit je einer Schnupperstunde.
Menschen aus den ehemaligen Sowjetstaaten erzählten uns, unter welchen Umstände sie nach Baden-Baden gekommen sind und welche Rolle dabei bestimmte Gegenstände gespielt haben. So lernten wir z.B. eine selbstgenähte Reisetasche kennen, in der Tanja, die als junge Frau mit ihrer Familie auswanderte, nur 30 kg in ihr neues Leben mitnehmen durfte.
Anschaulich dargestellt: Flucht und Vertreibung gab es schon immer – und häufig.
Unsere Schülerinnen und Schüler entscheiden sich nun unter vier Arten, wie sie die Geschichte dieser Menschen anhand der Gegenstände erzählen wollen:
Theater, Trickfilm, Fotografie und Musik. Im Juli können sie zwei davon in Workshops von Profis ausprobieren und dann im September eine Geschichte auf eine Weise erzählen. Alle Ergebnisse werden in Baden-Baden (vielleicht tatsächlich in einem Bus) ausgestellt – und diese Ausstellung wird dann sogar vom Haus der Geschichte in Stuttgart übernommen. Die Deutsch- und Geschichtslehrer der Klassen begleiten dieses großartige Projekt.

Joachim Köhler