Alle Allgemein Schulart: Allgemeinbildendes Gymnasium

Geschichte erfahren: Auch Otto Büchler zeigte Zivilcourage

Die Klassen 9 des Gymnasiums durften eine außerplanmäßige Führung zum Thema “Jüdisches Leben in Baden-Baden zur Zeit des Nationalsozialmus” besuchen.

Anhand von Quellenmaterial zu Kindern und Jugendlichen aus den 1930er-Jahren konnte die Entrechtung der jüdischen Mitbürger*innen in Baden-Baden greifbar nachvollzogen werden, u.a. das Schicksal eines damaligen Schülers der Vincentischule und des Gymnasiums Hohenbaden.
Im Rahmen der Führung ging es auch von der Vincentischule über die Sophienstraße den Weg zum ehemaligen Standort der Synagoge.  Die Stolpersteine (bei der Verlegung der Stolpersteine waren auch wir in diesem Jahr bereits aktiv: Ein Echo in die Gegenwart) in der Stephanienstraße waren dann Anlass, über weitere Schicksale ehemaliger Baden-Badener Jüdinnen und Juden zu sprechen, die in der NS-Zeit verfolgt und deportiert wurden. Auch die Opfer des Euthanasieprogramms “T4” waren Thema der Führung.
Zum Abschluss haben wir über die Situation des Pädagogiums in der NS-Zeit gesprochen und über die Zivilcourage von Prof. Otto Büchler, dessen kritische Äußerungen bzgl. des Regimes u.a. Haftstrafe und Schulschließung 1938 zur Folge hatten.
Was bleibt ist die Erinnerung daran als Appell für verantwortungsbewusstes Handeln in der Gegenwart.
Aufmerksamkeit beim Vortrag

 

Alle Allgemein Schulart: Allgemeinbildendes Gymnasium

Keiner versteht die Gegenwart ohne die Geschichte zu kennen

Gerade erst waren unsere Schülerinnen und Schüler bei der Aktion Stolpersteine vom Arbeitskreis Baden-Baden aktiv beteiligt. Sie haben dem Leben jüdischer Mitmenschen, die unter der Verfolgung des Nationalsozialismus litten auch daran auch zu Tode kamen, nachgespürt.

Als der Artikel auf unserem Facebook-Account erschien, gab es überraschend viele Kommentare, auch solche, die meinten, man müsse vergessen können.

Das sehen wir definitiv nicht so, denn jede Gesellschaft wird von ihrer Geschichte geprägt und aus diesem Verständnis heraus erfolgt die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft. Hier sei jedem mit Schiller geantwortet: “Es gibt keinen (…), dem die Geschichte nicht etwas Wichtiges zu sagen hätte.” Und wir ergänzen: Man muss ihr Raum geben und  gut zuhören.

Deshalb ist und bleibt es auch Aufgabe von Schulen, Geschichte in- und außerhalb des Unterrichts erlebbar und erfahrbar zu machen. Aus diesem Grund waren die Klassen 9 unseres Gymnasiums sowie der Leistungskurs Geschichte in der KZ-Gedenkstätte Natzweiler-Struthof in Frankreich. Die Gedenkstätte will Teil einer lebendigen Erinnerungskultur sein, damit die Schrecken dieser Zeit nicht vergessen werden und vor Ort auch eindrücklich erlebt werden können.

Ein Fazit der Schülerinnen und Schüler am Ende des Tages traf es dann genau auf den Punkt: “Es geht immer darum, zu erinnern, was war, damit das niemals wieder passieren kann.”

 

 

Alle Allgemein Schulart: Berufliche Gymnasien

Ein Echo in die Gegenwart: Päda-Schülerinnen verlegen Stolpersteine gegen das Vergessen

Hass, Ausgrenzung und Verachtung haben sie erlebt. Menschen, die plötzlich keine Freunde und keine Nachbarn mehr hatten und alles verloren, was ihnen lieb und teuer war.

Im Rahmen der Aktion Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 1 am sozialwissenschaftlichen Gymnasium zusammen mit Geschichtslehrerin Michaela Globig mit den Schicksalen von Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und getötet wurden. Bei der Recherche finden sich Geschichten, die unter die Haut gehen, unfassbar waren und es bleiben.

Angelika Schindler, Arbeitskreis Stolpersteine

In Baden-Baden gibt es mittlerweile über 200 Stolpersteine, die gegen das Vergessen daran Erinnern, was Menschen anderen Menschen antun können.

"Nie wieder!"

So lautet daher die einfache, aber eindringliche Botschaft, zu der es die Erinnerung an das Vergangene braucht.

Wer die Gegenwart gestalten will, muss aus der Vergangenheit lernen, damit eine Zukunft miteinander gelingt.

Nach einer Eröffnung im Weinbrennersaal des Kurhauses durch Angelika Schindler vom Arbeitskreis Stolpersteine in Baden-Baden, eröffnete der Konzertmeister Yasushi Ideue auf der Geige die Veranstaltung musikalisch.

Für die Stadt Baden-Baden dankte Bürgermeister Roland Kaiser den Angehörigen, von denen auch einige aus den USA angereist waren, und den Mitwirkenden, wozu auch unsere Schülerinnen und Schüler gehörten.

Arndt Joosten

Arndt Joosten, Manager der Baden-Badener Philharmoniker, erinnerte in seiner Ansprache an Ernst Mehlich, den ehemaligen Generalmusikdirektor in Baden-Baden, der dort "die besten sieben Jahre seines Lebens" verbrachte und von den Nationalsozialisten entlassen und vertrieben wurde.

Leah Newman

Auch Angehörige kamen zu Wort und berichteten aus dem Leben ihrer Familien, denen die Flucht gelang.

So berichtete Leah Newman, aus New York mit ihrem Mann und den beiden Kindern angereist, über das Schicksal ihrer Mutter Beate.

Emilio Padron

Ein Gitarrensolo vom kubanischen Musiker Emilio Padrón erinnerte anschließend auf sehr persönliche Weise an Ernst Mehlich.

Chefdramaturgin Kekke Schmidt vom Theater Baden-Baden erinnerte gemeinsam mit dem Nachwuchstalent Nora Seider, Schülerin am Pädagogium, an die Schauspielerin Charlotte Eggarter, die ebenso wie Ernst Mehlich ihre Arbeit verlor und vor den Nationalsozialisten fliehen musste.

Nora Seider, Schülerin am Pädagogium

Im Anschluss an die Veranstaltung wurden 15 neue Stolpersteine auf den Straßen, Wegen und Plätzen unserer Stadt neu verlegt. Jedes der 15 Opfer wurde musikalisch von Emilio Padron gewürdigt. Er komponierte für jeden Menschen eigene Stücke und ließ das Leben der Opfer musikalisch zum Ausdruck kommen.

Als Musikpaten trugen unsere Schülerinnen und Schüler Nikita Vogel, Anna Heck, Ben Luca Mäder, Valentina Pedrotti, Lukas Löwer, Max Kewitz, Nora Seider, Viola Reil, Lena Schaible, Zara Oral, Esmée Herbst und Anne Knoblauch die Kompositionen vor, recherchierten und präsentierten mit Unterstützung des Arbeitskreises Stolpersteine die biografischen Daten der Opfer:

ERNST MEHLICH - JULIE LÖW - ERNST und ILSE SCHWARZ, Tochter BEATE SCHWARZ - CHARLOTTE EGGARTER und Töchter RENATE und DOROTHEA - KARL HÖRTH - KURT GOTTLOB FALK - STEPHANIE SPECK - ARTHUR und ELISABETH BLAUSTEIN mit Kindern MARIANNE und WERNER. 

Es waren bewegende Momente und Geschichten an diesem Tag, der neben der Erinnerung auch Mut machen soll für ein gelingendes Miteinander in einer Welt, in der alle in Frieden leben möchten.
Die Stolpersteine werden uns daran auch in unserem Alltag erinnern.
//paedagogium-baden-baden.de/wp-content/uploads/2023/03/Stolpersteine2023-Mittel.jpeg
https://paedagogium-baden-baden.de/wp-content/uploads/2023/03/Stolperstein1-300x200.jpeg
https://paedagogium-baden-baden.de/wp-content/uploads/2023/03/Stolperstein2-rotated-300x200.jpeg
https://paedagogium-baden-baden.de/wp-content/uploads/2023/03/Stolperstein4-rotated-e1679087804685-300x200.jpeg
https://paedagogium-baden-baden.de/wp-content/uploads/2023/03/Stolperstein5-rotated-e1679087767919-300x200.jpeg
https://paedagogium-baden-baden.de/wp-content/uploads/2023/03/Stolperstein3-rotated-e1679087823592-300x200.jpeg
https://paedagogium-baden-baden.de/wp-content/uploads/2023/03/Stolperstein6-rotated-e1679087747913-300x200.jpeg
https://paedagogium-baden-baden.de/wp-content/uploads/2023/03/Stolp23_evelyne_viola-Gross-300x200.jpg
https://paedagogium-baden-baden.de/wp-content/uploads/2023/03/stolp23_demnig_bauamt_verlegen-Gross-300x200.jpg
https://paedagogium-baden-baden.de/wp-content/uploads/2023/03/Stolp23_buch_benluca_anna-Gross-rotated-300x200.jpg
Alle Allgemein Schulart: Berufliche Gymnasien

Projekt Stolpersteine gegen das Vergessen

Vielen Menschen sind sie mittlerweile bekannt, die Stolpersteine, die in größeren und kleineren Städten anzutreffen sind und an die Verfolgung der Juden und anderer Menschen, die nicht in die Ideologie des Nationalsozialismus passten, erinnern.

 

 

Stolpersteine sind Erinnerungen
Beim Projekt Stolpersteine geht es dabei um eine nachhaltige und persönliche Erinnerungskultur, die geschaffen werden soll und unsere Schülerinnen und Schüler der Oberstufe werden dabei aktiv mitwirken. Dabei gibt es eine neue und bisher einmalige Idee für die Verlegung: Zusätzlich zu den gesprochenen Worten wird für jedes Opfer ein kleines Musikstück komponiert, das Herkunft, Kultur und Leben berücksichtigt.

Recherche gegen das Vergessen
Dazu steht den Schüler*innen des Kurses “Geschichte mit Gemeinschaftskunde” zusammen mit Fachlehrerin Michaela Globig eine große Aufgabe bevor, denn  sie werden zu den Menschen und Familien, die verschleppt und umgebracht wurden, recherchieren. Dazu hat das Team um Angelika Schindler mit Anna Dister und Emilio Padron Bilder der Menschen mitgebracht und erste Informationen.

Neben der Recherche gehört es dann dazu, bei der Verlegung des Stolpersteins die recherchierten Informationen zum Lebenslauf der Personen vorzutragen und musikalisch zu umrahmen.