Berlin: Ein Reisebericht mit vielen Bildern
Berlin, Berlin – wir fahren nach Berlin! Doch wie war es dort? Die Schüler:innen der Jahrgangsstufe aus dem Allgemeinbildenden Gymnasium berichten hier nun über ihre gelungene Abschlussfahrt mit Milena Feirle, Christian Kindler und Svenja Graf-Wieler:
Alexander über den ersten Tag: „Der Anfang unserer Berlin-Reise war früh, laut einiger Schüler zu früh: Um 7 Uhr morgens trafen wir uns mit der ganzen Jahrgangsstufe am Bahnhof Baden-Baden.
Die Reise war unbeschwerlich, fast schon ein Musterbeispiel einer ruhigen Klasse auf Klassenfahrt. Als wir in dem Hostel ankamen erkannten wir sofort die DDR-Ästethik, für einige war das eine Umstellung der Sehgewohnheit. Nach dem Auspacken unserer Sachen hatten wir freie Zeit, unabhängig von der Lehrerschaft Berlin in Dreier-Gruppe zu erkundigen. Als krönender Abschluss des ersten Tages durften wir auf dem Berliner Fernsehturm den Ausblick auf das nächtliche Berlin genießen.“
Nach dem höchsten Ausblick auf Berlin wurde die Stadt am nächsten Tag weiter erkundet. So berichtet Olivia von der Stadtrundfahrt mit einem doch sehr kurios-freundlichen Guide: „Am Dienstag den 24.10 haben wir, die GYM J2, eine Stadtrundfahrt durch Berlin gemacht. Unser Reiseführer, Jörg Berger, erzählte uns mit einer interessanten und enthusiastischen Art viel über die Geschichte und Gegenwart der deutschen Hauptstadt. Die Fahrt startete in Ostberlin und führte uns, über eine der 600 Brücken Berlins, auf die andere Seite der Spree. Anschließend fuhren wir entlang der East Side Gallery, welche das längste erhaltene Stück der Berliner Mauer ist, die von verschiedensten Künstlern bemalt wurde. Unsere Busfahrt führte uns vorbei an dem allgemein bekannten Brandenburger Tor, zur ehemaligen Stalinalllee, welche heute Karl-Marx-Allee heiß, bis hin zur breitesten Straße Europas, die von Haus zu Haus 125 Meter breit ist. Wir fuhren vorbei am Alexanderplatz, der Marienkirche, dem roten Rathaus bis wir die Museumsinsel und den Bücherverbrennungsplatz erreichten. Schließlich folgten wir der alten Paradestraße Preußens Deutschlands. Hier wurden durch das Sowjetische Gas 150.000 Bäume vergiftet. Schlussendlich passierten wir das Holocaust Mahnmal, welches an die sechs Millionen verstorbenen Juden während des Holocaust erinnern soll. Hiermit endete unsere Fahrt, bei der wir viele neue Eindrücke gesammelt, neues Wissen erlangt, sowie die wichtigsten Ecken Berlins gesehen haben.“
Nach etwas Freizeit und vor allem Shopping-Zeit besuchte die Kursstufe zusätzlich noch die Alte Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel. Viele bekannte Kunstwerke konnten hier entdeckt werden, besonders schön war auch, dass eine Sonderausstellung Klimts gerade verlängert worden war und die Schüler:innen diese Werke noch betrachten konnten.
Am Mittwochmorgen ging es zum Berliner Flughafen Tempelhof. Die Führung „Lost Places“ ging durch unbekannte und unbelebte Orte des ehemaligen Flughafens und in zwei Gruppen entdeckten die Schüler:innen die schaurig-spannende Geschichte dieses Ortes. Besonderes Highlight: Auch Flugzeuge konnten die Jugendlichen besichtigen sowie ehemalige Lagerorte von Akten aus dem Dritten Reich, die unter bis heute ungeklärten Umständen verbrannten, bevor die sowjetische Armee diese bergen konnten. Der ehemalige Lagerort war lange Zeit ein Treffpunkt für geheime Feiern, bis diese Bunker verschlossen wurden. Der gruselige Ort bot dennoch viel Platz für Schauergeschichten.
Im Anschluss an die Führung galt es ein paar Stunden bis zum Theaterprogramm zu überbrücken. Um diese auch kulturell zu nutzen, durften die Schüler:innen ein Museum ihrer Wahl besuchen und sollten ein möglichst tolles Selfie oder Foto von ihrer Gruppe schießen – unsere Kursstufe lief hier zur künstlerischen Höchstform auf. Kein Wunder, schließlich wurde von Frau Feirle, Herr Kindler und Frau Graf-Wieler ein Überraschungspreis in Aussicht gestellt. Dass aber solche tollen Fotos daraus resultierten, hätte wohl niemand von den Lehrer:innen vermutet, sodass man sich entschied, mindestens drei Preise vergeben zu müssen bei so einer genialen Fotoleistung.
Abends ging es dann in die Hackeschen Höfe ins CHAMÄLEON. Dort wurde das Stück „The Mirror“ einer Tanz- und Schauspielgruppe aufgeführt. Zuerst wirkte das Stück zwar befremdlich auf die meisten Jugendlichen, da die sehr expressionistische Ausdrucksweise der Tänzer:innen ungewohnt war, am Ende schwärmte jedoch der gesamte Kurs von den herausragenden und tollen Tänzen und artistischen Können der Gruppe. Auch das Ambiente des alten Theaters im 1920er Jahre Stil sorgte für eine tolle Stimmung. Danke hier nochmal an die Vefa, die die Kosten des Theaters für die gesamte Stufe übernahm!
Nach dem Theater trafen sich viele Jugendliche mit den Schüler:innen des Beruflichen Gymnasiums, die mittlerweile auch in Berlin angekommen waren. Und auch die Lehrer:innen mussten natürlich ihre Kolleg:innen treffen und sich über die Fahrten austauschen.
Ein weiteres Highlight war der Besuch des Bundestags am Donnerstag – viele Klassen haben leider nicht mehr die Chance, diesen zu besuchen, da es laut des Guides der Stadtrundfahrt immer schwieriger werde, noch Termine zu bekommen. Vor allem für diejenigen, die das Leistungsfach Gemeinschaftskunde bei Herrn Schröder belegen war daher der Besuch des Bundestags besonders spannend. Isabelle, Josephina und Catharina berichten: „Am Mittwoch den 25. Oktober 2023 besuchte unser Kurs den Bundestag. Ganz gespannt begaben wir uns morgens um halb neun auf den Weg in das Regierungsviertel. Dort angekommen wurden wir durch die Sicherheitsschleuse geführt und durften uns im Anschluss im Plenarsaal platzieren. Hier wurden uns die Historie, die Architektur und weitere Fakten über den deutschen Bundestag nähergebracht.
Mit lustigen Bemerkungen gegenüber den Zuhörern und begeisternden Redebeiträgen erfuhren wir mehr über die Republikausrufung Scheidemanns im Jahr 1918. Darüber hinaus informierte man uns über den Reichstagsbrand im Jahr 1933 sowie dem vier Mächtestatus Berlins und zahlreichen weiteren geschichtlichen Ereignissen. Wusstet ihr, dass der Bundestag über drei Millionen Besucher jährlich, 22 jährliche Sitzungswochen und aktuell über 736 Sitze verfügt? Als öffentlicher Besucher darf man sogar eine Debatte anhören. Über die Themen weiß man allerdings im Voraus nicht Bescheid und auf drei von sechs öffentlichen Tribünen darf man der Debatte eine Stunde lang zuhören. Im Anschluss trafen wir uns mit Herrn Vangermain in einem für uns vorgesehenen Raum zu einer Fragerunde. Herr Vangermain ist ein Mitarbeiter des Abgeordneten Kai Whittaker (MdB, CDU) aus Baden-Baden. Whittaker selbst empfing uns nicht, da er in Baden-Baden terminlich anwesend sein musste. Er wird uns aber in naheliegender Zukunft noch einen Besuch im Pädagogium für eine Gesprächsrunde abstatten.
Mit wichtigen Fragen rund um den Bundestag und einer spannenden Aussprache über aktuelle politische Themen ging unsere Stunde leider schnell vorbei. Weiter ging es nach oben auf die große Dachterrasse des Bundestages. Auf dem Weg dorthin bedienten wir uns, manch einer mehr, manch einer weniger, an ausgestellten Grundgesetzen und interessanten Broschüren rund um die deutsche Gesetzgebung und Politik. Auf der Terrasse machten wir zahlreiche Bilder und bestaunten die, gerade frisch gereinigte, Kuppel des Bundestags. Diese wird lediglich vier Mal jährlich wieder zum Glänzen gebracht. Zum Abschluss aßen wir zu Mittag im Besucherrestaurant Paul-Löbe-Haus und ließen den spannenden Vormittag noch einmal Revue passieren.“
Nachdem Berlin von oben und auf der Straße entdeckt wurde, musste jedoch auch das Wasser abgedeckt werden. Lisa weiß hiervon zu berichten: „Während unserer Studienfahrt nach Berlin hatten wir die Möglichkeit für eine Bootsfahrt auf der Spree. Wir fuhren flussabwärts und passierten das Nikolai-Viertel, den Fernsehturm, das Humboldt Forum und die Museumsinsel mit ihren fünf UNESCO-Weltkulturerbe-Museen, darunter das Pergamon Museum und das Bode Museum. Später kamen wir am Berliner Ensemble, dem Regierungsviertel und dem Bundestag vorbei, zuletzt passierten wir den Großen Tiergarten. Dann kehrten wir flussaufwärts zurück, und die Bootsfahrt bot uns neue Perspektiven und Eindrücke auf die Schönheit, Vielfalt und Geschichte von Berlin.“
Am Abend wurde gemeinsam im Georgsbräu gespeist und die gemeinsame Zeit Revue passieren gelassen. Zudem wurde natürlich noch das beste Museums-Selfie gekürt – die drei besten Gruppen konnten sich hier über fantasievoll ausgesuchte Preise freuen, die auch gleich zum Einsatz kamen, sodass Knicklichter die erhellte Stimmung zusätzlich beleuchteten.
Danach durften alle den letzten Abend in Kleingruppen genießen – manch eine Schülerin traf sogar noch einen bekannten deutschen Rapper im Späti als man sich noch schnell ein Wasser für die Nacht kaufen wollte.
Am Freitag ging es dann, nach etwas Freizeit, wieder zurück nach Baden-Baden. Einige nutzten die Zugfahrt für die Reiseberichte, die ihr hier nachlesen konntet – andere holten etwas Schlaf nach. Alles in allem befanden sowohl Schüler:innen als auch Lehrer:innen: Mensch, war das schön – gerne wieder!