Wo lässt es sich bestens mit dem Teufel tanzen?
Wer Goethes Faust kennt, der weiß, dass das in Leipzig trefflich möglich ist. Die Stadt Leipzig hieß die Jahrgangsstufen 2 bei sonnigem Oktoberwetter am Montag vor den Herbstferien denn auch willkommen.
Neben einer Stadtführung am Tag als auch in der Nacht mit dem echten Leipziger Nachtwächter Bremme, führte die Reise auch in Auerbachs Keller. Hier erlebten die angehenden Abiturienten nach einem guten Abendessen Mephisto persönlich.
Und tatsächlich ging ihm schon nach kurzer Zeit ein Schüler in die Falle:
Dieser trank das sagenumwobene Elixier des Teufels in einem Zug leer – zum Glück ohne Nebenwirkungen, sieht man vom abschließenden und nicht enden wollenden Singsang des Teufels einmal ab.
Nach zwei Tagen Leipzig zu Land und auch zu Wasser mit Kanus auf einem der vielen Kanäle stand für alle fest:
Die Stadt ist eine Reise wert, man hätte auch noch länger bleiben können, doch es ging weiter nach Berlin.
Auch die Hauptstadt Berlin begrüßte am Mittwoch mit Sonne und gutem Wetter bei einer ersten Erkundungstour durch die Stadt, die für manche kein Ende zu nehmen schien.
Die Besichtigung des Holocaust-Mahnmals war für viele schwere Kost. Die Informationen und die Art der Darstellung zeigten eindrucksvoll den Schrecken und den Tod, die der Faschismus den Menschen gebracht hatte. Der Rest des ersten Hauptstadttags stand dann zur freien Verfügung, wobei man sich abends immer wieder zum Essen sah und in kleinen Gruppen etwas zu sich nahm.
„Warum sind Sie nicht für eine Übergewinnsteuer, Herr Whittaker?“ Solche und andere, kluge Fragen standen am Donnerstag an. Die Klassen hatten ein Treffen mit dem Bundestagsabgeordneten Kai Whittaker in einem der Ausschusssäle des Paul-Löbe-Haus (Paul Löbe war der letzte demokratische Reichstagspräsident der Weimarer Republik) und konnten dem Abgeordneten ihre Fragen stellen.
Der war überrascht und erfreut ob der Fülle und Tiefe der Fragen und Nachfragen: Außen- und Sicherheitspolitik, Rente und Altersarmut, Steuer- und Europapolitik wurden so thematisiert, dass selbst die anwesenden Lehrkräfte erstaunt waren von der Qualität der Diskussion.
Auch Whittaker zeigte sich beeindruckt und bot an, noch länger zu sprechen, er habe noch etwas Zeit.
Für die Klassen ging es aber weiter zu einer Führung im Bundestag mit dem Kennenlernen der „fetten Henne“ und der herrlichen Aussicht von der Dachterrasse.
Der letzte Abend stand für alle im Zeichen des Abschieds, denn freitags ging es reibungslos mit dem ICE zurück nach Baden-Baden. Nach knapp 6 Stunden war man wieder in der Heimat angekommen.
Gute Erholung in den Herbstferien für alle!