Alle Allgemein

60 Kilometer Papier in 1 Stunde

Bei der Betriebsbesichtigung der Eingangsklasse am Wirtschaftsgymnasium trifft traditionell die Theorie auf die Praxis.

In diesem Jahr wurde die Spezialpapierproduktion der Koehler Group, die seit über 200 Jahren am Markt besteht, vom Zellstoff bis hin zur riesigen 12 Tonnen schweren und knapp 5 Meter langen Papierrolle erkundet. So werden beispielsweise an einer Maschine pro Stunde 60 km Papier produziert.

Gelagert wird das Produkt anschließend in der vierzig Millionen Euro teuren, vollautomatisierten Lagerhalle mit sogenannter chaotischer Lagerhaltung. Hierbei haben die einzelnen Produkte keine festen Plätze im Lagerbereich. Durch die Möglichkeit der freien Lagerung kann die Ware so schneller und zeitsparender verbracht werden.

Die Köhler-Gruppe produziert unterschiedlichste Spezialpapiere. Hierzu gehören zum Beispiel Papiere für Kartenspiele, die so produziert werden können, dass man bei Lichteinfall nicht durch die Karten schauen kann. Dabei ist die Papierproduktion ein sehr energieintensiver Prozess: Bei der Koehler Group wird dazu sehr viel regenerative Energie gewonnen, der Anteil  soll bereits  in wenigen Jahren bei 100% liegen, dabei wird auch der Wasserverbrauch minimiert.

Die gewonnen Einblicke helfen im vor uns liegenden Unterricht, um den Lernstoff mit der Praxis zu verknüpfen, um so ein besseres Verständnis zu erlangen.

Alle Allgemein Schulart: Berufliche Gymnasien

Zu Besuch bei Robert Bosch

“Unser Fokus liegt auf Qualität, Kosten und Lieferung“, so Ulrich Vogel, kaufmännischer Werkleiter des Standorts Bühl/ Bühlertal. 3300 Mitarbeiter, die im drei Schicht Betrieb arbeiten, sind an diesem Standort beschäftigt. Mit ca. 700 Mio. Umsatz (in 2022) und einer Stückzahl von 74 Mio. Motoren und Antrieben ist Bühl / Bühlertal der größt Standort dieses Geschäftsbereichs von Bosch. Auch in Mexiko, Serbien, USA, Ungarn und einigen anderen Ländern weltweit, werden die Motoren und Antriebe, die hauptsächlich in Bühl entwickelt werden, gefertigt. Auszubildende und Studenten (z.Zt. 100) haben die Möglichkeit, während ihrer Ausbildung bzw. ihres Studiums an einem dieser Standorte arbeiten zu dürfen.

Dies ist gerade für junge Menschen sehr interessant, erläuterte der Leiter der Ausbildung Dieter Domböse den interessierten Schülern und Schülerinnen. Während eines einstündigen Rundgangs mit Rüdiger Herr und Carsten Siems, Assistent der Geschäftsführung, konnten die Schüler und Schülerinnen einen Teil der hochautomatisierten Fertigung kennen lernen, in der nur noch wenige Menschen arbeiten. 20 Mio. Euro investiert die Robert Bosch GmbH jährlich in den Standort Bühl/Bühlertal. Die digitale Transformation und die Automatisierung kosten viel Geld, und es gilt wettbewerbsfähig zu bleiben. Gerade China mit einem deutlich niedrigeren Lohnniveau ist ein harter Konkurrent.

Abschließend informierte der Ausbildungsleiter Dieter Domböse noch über die vielfältigen Ausbildungs- und Stundenmöglichkeiten bei Bosch. Für alle Auszubildenden, die neu anfangen, geht es bereits in der zweiten Arbeitswoche gemeinsam auf ein Segelschiff ins Ijsselmeer. Das stärkt den Teamgeist, erläutert Dieter Domböse.

Astrid Büchler